Nomenklatur
Die Bezeichnung eines Wirkstoffes setzt sich zusammen aus:
- Präfix
- Wirkungsbereich
- Ursprungsorganismus des Antikörpers
- Wortstamm
Es gibt eine alte (vor 2010) und neue (ab 2010) Nomenklatur.
Präfix
Das Präfix ist variabel und herstellerabhängig. Es soll eine eindeutige Zuordnung ermöglichen.
Wirkungsbereich
Der Wirkbereich bezieht sich auf die Zielgewebe bzw. Zielstrukturen, z.B. Immunsystem oder Nervensystem.
Ursprungsorganismus des Antikörpers
Der Ursprung des Antikörpers, z.B. Maus oder Ratte.
Wortstamm
Alle Antikörpertherapien enden auf die Silbe "-mab" für monoclonal antibody.
Wortzusammensetzung
Eine Übersicht über die Wirkungsbereiche und Ursprungsorganismen findet sich hier:
Beispiele
Alte Nomenklatur:
Adalimumab: Der Name setzt sich aus den Silben ada-lim-u-mab zusammen.
Grund: Er zielt auf das Immunsystem ab. Nach der neuen Nomenklatur würde er Adalumab heißen.
Neue Nomenklatur:
Benralizumab setzt sich aus den Silben benra-li-zu-mab zusammen.
Grund: Er leitet sich von einem humanisierten Antikörper ab, der auf das Immunsystem einwirkt.
Historische Ausnahme:
Muromonab-CD3 wurde vor Einführung der ersten Nomenklatur entwickelt. Er setzt sich aus den Wortbestandteilen für
"murine monoclonal antibody, abzielend auf CD3" zusammen.
Neuere Ausnahme:
Vitaxin weicht vollkommen von der Nomenklatur ab. Es ist gleichzeitig Wirkstoff- und Handelsname.